Stadtwerke planen Wärmeverbund

https://sw-gossau.ch/wp-content/uploads/2024/03/Burogebaude.jpg

Gossau, 5. Mai 2025 – Öl und Gas verlieren zur Wärmeerzeugung an Bedeutung. Mit je einem Wärmeverbund für den Stadtkern und das Mettendorf wollen die Stadtwerke Gossau ein neues Geschäftsfeld weiterentwickeln.

Die Schweiz strebt die Klimaneutralität bis 2050 an. Damit werden in den kommenden Jahren zahlreiche Hauseigentümer gezwungen sein, ihre Öl- und Gasheizungen auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Erdwärme ist nicht überall möglich. Beispielsweise auch nicht im Stadtkern von Gossau, der über einem wichtigen Grundwasservorkommen liegt. Luft-Wärmepumpen sind hier ebenfalls kritisch, da das Gebiet dicht bebaut ist.

Projekte für Stadtkern und Mettendorf

Deshalb wollen die Stadtwerke Gossau eine Alternative bieten. Sie planen einen Wärmeverbund für die Gossauer Kernzone. Die Wärme soll mit einem Holzschnitzel-Heizkraftwerk produziert werden. Die Investitionen werden auf rund 46 Millionen Franken geschätzt.

Gemeinsam mit den St. Gallisch Appenzellischen Kraftwerken SAK erarbeiten die Stadtwerke zudem ein Vorprojekt für einen Wärmeverbund im Mettendorf. Dieser soll die Abwärme der Industrie nutzen. Der Investitionsbedarf dürfte bei rund 29 Millionen Franken liegen. Die Stadtwerke bevorzugen für beide Projekte einen oder mehrere Partner, die sie in der Planung, beim Bau und finanziell unterstützen. Das Ziel der Stadtwerke ist, den grösseren Teil des Betriebs zu übernehmen. So lassen sich die Wärmeverbünde wirtschaftlich betreiben; die Investitionen gehen zu Lasten der Investitionsrechnung der Stadtwerke.

Grundwasser, Produktionswärme und Holz

Mit jeder Gasheizung, die durch eine erneuerbare Heizanlage ersetzt wird, verlieren die Stadtwerke einen Gaskunden und das Gasgeschäft wird zunehmend unrentabler. Deshalb bauen die Stadtwerke die Wärmeversorgung als neues Geschäftsfeld auf. Die Grundwasser-Wärmenutzung für die Sportanlagen Buechenwald befindet sich aktuell in Bau.

Die Grundlagen für dieses neue Geschäftsfeld finden sich im Wärmeversorgungs-Konzept für Gossau. Dieses haben die Stadtwerke mit dem Ingenieurunternehmen EBP Schweiz erarbeitet und vergangenen Samstag am Stadtapéro erstmals präsentiert. In Gossau besteht Potenzial für Wärmeenergie aus Grundwasser, aus Produktionsabwärme und aus Holz.

 

Datenschutz

Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Nutzerfreundlichkeit der Internetseite zu verbessern.