Wasser – Die Grundlage unseres Lebens
Wir leben auf einem blauen Planeten. Rund zwei Drittel der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Trotzdem gibt es nicht für alle Lebewesen genügend Wasser. Nur 2,5 Prozent der Wasservorkommen bestehen aus Süsswasser, von welchen wiederum rund 70 Prozent in Gletschern gebunden sind. Leitungswasser ist gesund, regional, natürlich und das wohl umweltfreundlichste Lebensmittel. In der Schweiz werden täglich durchschnittlich 142 Liter hochwertigstes Trinkwasser pro Einwohner verbraucht. Aber auch dieses Wasser muss geschützt werden, damit es auch in Zukunft nachhaltig genutzt und getrunken werden kann. Deshalb ist die Stadt Gossau eine aktive «Blue-Community»-Partnerin.

Stadt Gossau – Ein aktives «Blue-Community»-Mitglied
Seit September 2019 zählt die Stadt Gossau zu den «Blue Communities». Sie verpflichtet sich dadurch, die vier Grundsätze dieser Gemeinschaft einzuhalten. Der erste Grundsatz lautet: Anerkennen des Wassers als Menschenrecht. Der zweite Grundsatz beinhaltet die Förderung von Leitungswasser anstelle von Flaschenwasser. Diesem Grundsatz hat die Stadt Gossau bereits Rechnung getragen, indem in den Büroräumlichkeiten Wasserspender installiert und Glasflaschen verteilt wurden. Auch an Sitzungen und öffentlichen Anlässen soll, wenn immer möglich, nur noch Gossauer Leitungswasser ausgeschenkt werden. Die dritte Massnahme betrifft eine internationale Partnerschaft, um auch anderen Bevölkerungsteilen den Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen. Die Umsetzung dieses Grundsatzes ist für die nächsten Jahre geplant. Der vierte und letzte Grundsatz hat zum Ziel, die Wasserversorgung auch künftig in öffentlicher Hand zu halten. Dies ist durch die Trinkwasserversorgung der Stadtwerke Gossau sichergestellt.
Stadtwerke Gossau – Ihr regionaler Trinkwasserversorger
Die Stadtwerke sind zuständig für die Trinkwasserversorgung auf dem Gossauer Stadtgebiet. Arnegg wird hingegen von der Wasserversorgung Andwil-Arnegg beliefert. Mit einem Durchschnittsverbrauch von rund 139 Litern pro Einwohner und Tag (ohne Industrie) liegen die Gossauer im Schweizer Durchschnitt. Der Grossteil, rund 90 Prozent des Gossauer Trinkwassers, ist Grund- und Quellwasser, welches in den drei Reservoirs Neuchlen, Rosenberg und Mösli gespeichert wird. Die Quellen befinden sich in Chressbrunnen, Lätschen und Schwänberg (Herisau). Ausserdem ist die Stadt an der Regionalen Wasserversorgung St. Gallen AG (RWSG) beteiligt. Dadurch ist sichergestellt, dass in Notstandssituationen Wasser aus dem Bodensee bezogen werden kann. Dies war beispielsweise im Hitzesommer 2018 notwendig.
Gossauer Trinkwasser – Ein nachhaltiges Lebensmittel in bester Qualität
Um die gute Qualität zu gewährleisten, führen die Stadtwerke, basierend auf der Verordnung über die Lebensmittelkontrolle, viermal im Jahr bakterielle Kontrollen mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) durch. Dabei werden die Werte von Aerobemesophile-Keimen, Enterokokken und E.Coli gemessen. Zusätzlich nimmt unser Brunnenmeister monatliche Proben, welche im eigenen Labor getestet werden. Ebenfalls werden zweimal jährlich chemische Tests gemeinsam mit dem Kanton St.Gallen durchgeführt. Die Grenzwerte werden in der Verordnung über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (TBDV) festgehalten.

Weitere Messwerte finden Sie unter www.wasserqualitaet.ch
Angst vor Pestiziden – Die aktuellen Informationen zu Chlorothalonil
Der Verkauf und Einsatz von Chlorothalonil wurde per 1. Januar 2020 verboten, da der Wirkstoff als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft wurde. Chlorothalonil ist eine Substanz in Pflanzenschutzmitteln, die seit den 70er-Jahren gegen Pilzbefall als Fungizid zugelassen ist. Es wird im Kartoffel-, Getreide-, Gemüse-, Wein- und Zierpflanzenanbau eingesetzt. Die Abbauprodukte (Metaboliten) können dabei ins Grundwasser und somit letztlich auch ins regionale Trinkwasser gelangen. Bei Metaboliten, welche in Konzentrationen > 0.1 mg/l auftreten, muss eine Relevanzprüfung durchgeführt werden.
Das heisst, es muss abgeklärt werden, ob sie biologisch wirksam sind oder nicht. Das BLV ist derzeit damit beschäftigt, die relevanten Abbauprodukte von Chlorothalonil zu definieren. Der Verband der Kantonschemiker (VKCS) wird, auf den Ergebnissen basierend, die Messmethoden bestimmen. Diese werden dann in die Selbstkontrolle der Wasserversorger einfliessen. Im Sommer 2020 wird das BLV entscheiden, welche Vollzugsmassnahmen notwendig sind, um die hohe Trinkwasserqualität in der Region Gossau und der ganzen Schweiz auch weiterhin gewährleisten zu können.