Es ist der 1. Juni, offizieller Sommerbeginn. Die Sonne scheint prall auf René Widmer, der an der Eschenstrasse gerade dabei ist, eine Wasserleitung zu reparieren. «Das Rohr war defekt. Zum Glück nur ein kleines Leck, das von unserer Leck-Ortung frühzeitig entdeckt wurde», meint er, während er aus dem Graben heraussteigt.
Mit Freude an der Arbeit
Solche Tätigkeiten gehören zum Arbeitsalltag von René Widmer und das ist es, was ihm Freude bereitet. «Ich arbeite gerne draussen, und besonders bei diesem Wetter macht mir die Arbeit Spass». Der Umgang mit der Kundschaft sei in der Vergangenheit aber einfacher gewesen. «Für die Einwohner ist es selbstverständlich, dass das Trinkwasser rund um die Uhr verfügbar ist. Manchen fehlt das Verständnis, wenn das Wasser kurz abgestellt werden muss um ein Leck zu reparieren. Sie würden gerne frühzeitig darüber informiert werden, doch manchmal wissen wir selber erst kurzfristig, wann wir mit den Arbeiten beginnen können», sagt Widmer. Die Reparatur solch kleinerer Lecks nimmt dank Innovationen stetig ab: «Der Qualitätsstandard hat sich in den letzten 20 Jahren massiv verbessert», sagt René Widmer, «heute werden in der Regel Kunststoffrohre verlegt, diese sind unempfindlicher und halten in der Regel 50 bis 100 Jahre».
Seit 21 Jahren im Dienst der Stadtwerke tätig: René Widmer hat in dieser Zeit etliche Lecke wie dieses an der Eschenstrasse geortet und repariert. Bild: Stadtwerke Gossau
Kontrolle des Gasnetz
Neben Instandhaltung und Bau der Trinkwasserleitungen der Stadt Gossau kümmert sich René Widmer auch um das Gasnetz der Stadt. René Widmer dazu: «Die Gasleitungen werden jährlich kontrolliert. Diese Kontrollen werden von einem Drittunternehmen durchgeführt. Wenn jemand aber Gasgeruch wahrnimmt, sind wir vor Ort. Wir stellen das Gas vorsorglich ab und suchen mit Gasleckgeräten nach einem Defekt». Zum Glück komme der Gasgeruch aber meistens aus einer Garage oder einer anderen Quelle und nicht aus einer defekten Gasleitung.
Der Rohrnetzmonteur im Wandel der Zeit
Modernere Rohre, technische Entwicklungen und die Digitalisierung führen dazu, dass Widmer mittlerweile oft auch im Büro anzutreffen ist. «Die Büroarbeit sagt mir persönlich weniger zu», meint er darauf angesprochen. Gleichwohl sei er überzeugt, dass die Mischung aus Digitalisierung und Handwerk gerade für jüngere Generationen den Beruf des Rohrnetzmonteurs attraktiver mache.
Gesucht sind solche Fachkräfte auf jeden Fall. «Ein Arbeitskollege mehr könnte nicht schaden, die Arbeit geht uns nicht aus», meint René Widmer dazu und macht sich daran, die Wasserzufuhr an der Eschenstrasse wieder zu öffnen.
Restgasmengen müssen zur Personensicherheit aus der Gasleitung entfernt werden. Dazu fackelt René Widmer das Gas ab. Die Abfackelung verhindert, das Methan in die Atmosphäre gelangt.
Bild: Stadtwerke Gossau