Sauberes Trinkwasser für die Landbevölkerung Ghanas

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Seit 2019 ist die Stadt Gossau Mitglied der Blue Community Schweiz. In diesem Zusammenhang unterstützen die Stadtwerke den Verein «Faith in Humanity», welcher sauberes Trinkwasser in die entlegensten Regionen Ghanas bringt. Ein Augenschein vor Ort.

 

In den ärmsten Regionen Westafrikas gibt es weder sauberes Trinkwasser noch Strom. Die Trinkwasserversorgung erfolgt meist mittels von Hand ausgehobenen Gruben, die sich während der Regenzeit füllen. Durch die feuchte Hitze sind diese Trinkwassergruben aber umgehend mit gefährlichen Krankheitserregern verseucht. Zudem sind die Quellen kilometerweit vom Dorf entfernt. Der Weg dorthin ist nicht nur mühsam, sondern für die zumeist jungen Frauen und Mädchen auch gefährlich.

 

Wasserkiosk für die Dörfer Labun und Bijou Kura geplant

Bereits 2021 haben die Stadtwerke Gossau als Mitglied von Blue Community den Bau eines Wasserkiosks in Ghana unterstützt. «Motiviert durch den Erfolg von Abotareye, haben wir uns für den Bau eines weiteren Wasserkioskes entschieden», erzählt Kolumban Baumgartner, Vereinspräsident von Faith in Humanity. «Wir planen eine Trinkwasserstation in Mittelghana, die gleich zwei Dörfern zugutekommen wird. Dass wir dabei wieder auf die Unterstützung der Stadtwerke zählen dürfen, freut uns besonders.»

Die beiden Dörfer Labun und Bijou Kura befinden sich in der Region Bono East in Mittelghana. Baumgartner dazu: «Die Einwohner, hauptsächlich einfache Farmer, verteilen sich auf zwei Dörfer im Umkreis von etwa fünf Kilometern. Insgesamt sind dies 1500 Haushalte mit jeweils rund 15 Personen.»

Der Wasserkiosk soll möglichst zwischen den beiden Dörfern gebaut werden. «Es wird ein Komitee aus beiden Dörfern gebildet, das in Zusammenarbeit mit unserem Verein ‘Faith in Humanity Switzerland und Ghana’ die Bauarbeiten überwacht. Nach Fertigstellung des Wasserkioskes organisiert und kontrolliert dieses Komitee auch die Wasserausgabe», weiss Baumgartner.

Juli 2022: Die Dorfältesten aus den Dörfern Labun und Bijou Kura besprechen das Vorgehen.
Bild: Faith in Humanity

 

Suche nach geeigneter Wasserquelle

«Die Erfahrungen unseres ersten Wasserkioskes in Abotareye werden wir auch in Labun und Bijou Kura einfliessen lassen», erzählt Kolumban Baumgartner weiter. Mit einem Drohnenflug wird die Vegetation von oben als erstes analysiert, um nachher mit erfahrenen Einheimischen eine Hauptquelle zu finden. «In Abotareye haben wir innerhalb eines halben Tages in 80 m Tiefe einen unterirdischen Hauptstrom mit genügend sauberem Trinkwasser nach WHO-Norm sowie mehrere Nebenströme für das ganze Jahr gefunden», erinnert sich Baumgartner.

Ist die Quelle gefunden, wird ein qualifiziertes einheimisches Unternehmen mit der Tiefenbohrung beauftragt. Gleichzeitig werden die Zuleitungen gelegt.

«Es ist ein richtiges Volksfest, wenn nach mehrtägigem Bohren dann zum ersten Mal Wasser aus dem Bohrloch schiesst», meint Kolumban Baumgartner und sieht vor seinem inneren Auge bereits die freudigen Gesichter der Dorfbewohner.

Bisher mussten die Bewohner von Labun und Bijou Kura ihr Wasser aus dieser Quelle holen. Die Quelle ist in der Regenzeit ein Fluss und trocknet während der Trockenperiode nahezu aus.
Bild: Faith in Humanity

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