Sportwelt Buechenwald
Die geplante Sportwelt auf dem Areal Buechenwald wird viel Energie benötigen zum Heizen und Kühlen. Umso wichtiger ist ein nachhaltiges Energiekonzept. Deshalb wurde entschieden, dass die neue Sportwelt Buechenwald mit Energie aus dem Grundwasser geheizt und gekühlt werden soll. Der Strom für die Wärmepumpen kommt von Solaranlagen auf den Dächern der Anlagen. Auch das nahe gelegene Gossauer Oberstufenzentrum und die Pädagogische Hochschule des Kanton St. Gallen werden in das innovative Konzept eingebunden. Um eine nachhaltige und konstante Energieversorgung gewährleisten zu können, planen die Stadtwerke Gossau deshalb den Bau und Betrieb eines Grundwasserwärmeverbunds.
Ein Leuchtturmprojekt
Der im Areal Buechenwald geplante Grundwasserwärmeverbund ist ein ausgesprochen nachhaltiges Energieversorgungsprojekt. Dabei ist der primäre Energieträger «Grundwasser» lokal vorhanden und muss nicht zuerst an den Ort der Nutzung gebracht werden. Abwärme, welche im Abwasser vorhanden ist oder bei Kühlprozessen der Luft entzogen wird, dient an anderen Orten wieder zum Heizen. Im geplanten Wärmeverbund können somit 85 bis 90 Prozent der Energie durch erneuerbare Energieträger bereitgestellt werden. Mit dem Projekt leistet die Stadt Gossau mit ihren Stadtwerken einen beispielhaften Beitrag zur Energiestrategie 2050 und zu einer klimafreundlicheren Zukunft.
Wie funktioniert ein Grundwasserwärmeverbund?
Flüssigkeiten haben die Eigenschaft, Energie zu speichern. Durch Abkühlung kann ein Teil der Energie entzogen werden. Dazu wird Grundwasser in eine Wärmezentrale gepumpt, wo über einen sogenannten Wärmetauscher Energie auf ein Anergienetz übertragen wird. Das abgekühlte Grundwasser wird dem Untergrund wieder zugeführt, so dass die Wassermenge im Boden nicht verändert wird. Ein Anergienetz verbindet die einzelnen Liegenschaften mit der Wärmezentrale. Über dieses Netz wird die gewonnene Energie transportiert. Der Begriff Anergie stammt aus der Physik und bezeichnet den Bestandteil der Energie, welcher in einem Prozess keine Arbeit verrichten kann. In den einzelnen Liegenschaften wird dann aus dem Anergienetz, die zum Heizen benötigte Energie entnommen und über elektrische Wärmepumpen in Wärme umgewandelt. Den dazu benötigten Strom liefern Solarstromanlagen, welche auf den Dächern der Liegenschaften installiert werden. Umgekehrt kann Abwärme der Gebäude dem Anergienetz zugeführt werden.