Gasreserven werden aufgestockt

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Die Debatte rund um ein mögliches Embargo von russischem Gas oder einem Lieferstopp seitens Russland lässt die Gaskundinnen und –kunden aufhorchen

Sollte der Westen sich für ein Embargo von russischem Gas entscheiden, oder beschliesst Russland seine Gaslieferungen nach Europa weiter zu drosseln oder gar einzustellen, könnte dies auch in der Schweiz zu Versorgungsengpässen führen.

 

Gaswirtschaft trifft weitere Massnahmen zur Sicherung der Winterversorgung 2022/23

Damit die Schweiz auf ein solches Szenario vorbereitet und die Versorgung im kommenden Winter sichergestellt ist, erarbeiten Bund und Gaswirtschaft unter der Leitung des «Verband der Schweizerischen Gasindustrie» (VSG) entsprechende Massnahmen. «Im Moment ist die Gaswirtschaft daran, die Gasreserven für den Winter 2022/23 aufzustocken », sagt Rafael Mittelholzer, Bereichsleiter Energie- und Datenmanagement der Stadtwerke Gossau. Der Bund hat dazu die nötigen Gesetze verabschiedet. Die regionalen Gasnetzbetreiber werden damit verpflichtet, einen Anteil des benötigten Gases in Speicheranlagen in den Nachbarländern zu lagern. Zudem müssen Möglichkeiten geschaffen werden, zusätzliches Gas für den Winter aus Frankreich, Deutschland, Italien und den Niederlanden kurzfristig abzurufen. Damit diese Reserven im Bedarfsfall dann tatsächlich in die Schweiz geliefert werden, muss sich der Bund zwingend weiter dafür einsetzen, entsprechende Zusagen der Nachbarländer zu erhalten.

Anlässlich der Bundesratssitzung vom 29. Juni 2022 genehmigte der Bund das vom «Verband der Schweizer Gasindustrie» (VSG) vorgelegte Detailkonzept. Gemäss der Medienmitteilung des VSG biete das Konzept keine absoluten Garantien. Es sei aber eine pragmatische Lösung im Rahmen des Möglichen und orientiere sich an den Bestimmungen der EU.

Die Gasreserven für den Winter 2022/23 sollen aufgestockt werden.
Bild: VSG

 

Stadtwerke treffen Vorbereitungen

Der nun vorliegende Bundesratsentscheid ermöglicht es den Stadtwerken Gossau, die im Konzept geplanten Massnahmen umzusetzen. Der Anteil des russischen Gases im Schweizer Mix dürfte sich in den vergangenen Monaten bereits reduziert haben. Die Schweizer Gaswirtschaft arbeitet weiter daran, bestehende Abhängigkeiten von russischem Gas möglichst schnell zu reduzieren. So unterstützt die Gaswirtschaft das Netto-Null-Ziel der Energiestrategie 2050. Die Stadtwerke beliefern Kundinnen und Kunden bereits heute mit
10 % Biogas. Dieser Anteil soll sich in den kommenden Jahren erhöhen. Neben Biogas werden künftig erneuerbare und klimaneutrale Gase – wie zum Beispiel synthetisches Methan und Wasserstoff – eine Rolle in der Gasversorgung spielen. Die Stadtwerke beteiligen sich auch an Forschungsprojekten um überschüssige Energie, zum Beispiel aus der Stromproduktion, in Gas umwandeln zu können. Rafael Mittelholzer dazu: «Die Erschliessung von alternativen Energiequellen ist zwingend für eine erfolgreiche Energiewende. Bis diese neuen Energieformen das Erdgas aber ersetzen können, gilt es, Massnahmen zur Versorgungssicherheit umzusetzen. Damit Gossauerinnen und Gossauer auch weiterhin zuverlässig und sicher mit Gas versorgt werden».

Biogas aus Schweizer Produktion. Im Bild die Anlage im Luzernischen Inwil.
Bild: SVG

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