Wasser ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen überhaupt. Darauf soll der von der UNO ins Leben gerufene Weltwassertag aufmerksam machen.
In Gossau sorgen die Stadtwerke dafür, dass ihre Kundinnen und Kunden jederzeit mit sauberem Trinkwasser versorgt sind. Für 750 Millionen Menschen ist dies jedoch keine Selbstverständlichkeit, sie haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sogar 1.8 Milliarden Menschen trinken mit Viren und Bakterien verkeimtes Wasser. Jedes Jahr sterben 1.9 Mio. Menschen an Infektionskrankheiten, die durch verkeimtes Wasser verursacht wurden. Besonders betroffen sind dabei die Kinder. (Quelle: WHO)
Unsere Stadt ist Mitglied der Initiative Blue Community. Damit verpflichten wir uns, Wasser als Menschenrecht und öffentliches Gut anzuerkennen, und verzichten auf Flaschenwasser. Ein weiterer Grundsatz ist die Pflege von internationalen Partnerschaften für Wasserprojekte. Dazu unterstützt Gossau die vom Kanton anerkannte gemeinnützige Organisation «Faith In Humanity» mit CHF 30’000 für den Bau eines Wasserkiosks in Ghana. Die Gesamtkosten für eine Anlage belaufen sich auf etwa CHF 50’000.
Ein Wasserkiosk im Norden Ghanas
In abgelegenen ländlichen Regionen Ghanas verfügt praktisch kein Haushalt über fliessendes Wasser. Frauen und Kinder tragen die schweren 20-l-Behälter bis zu zehn Mal pro Tag von der Wasserquelle nach Hause. Diese Wasserquellen sind offen und werden gleichzeitig auch zum Waschen der Kleider und zur täglichen Toilette genutzt. Entsprechend oft sind Viren und Bakterien in grosser Zahl nachweisbar.
Für den Bau des ersten Wasserkiosks wurde das Dorf Abotareye im Norden Ghanas ausgewählt. Um die prekäre Lebenssituation langfristig zu verbessern, genügt es nicht, einfach einen Brunnen zu finanzieren und hinzustellen. Das Projekt muss ebenfalls den langfristigen technischen Betrieb sicherstellen. Deshalb wurde ein Dorfkomitee gebildet und eine lokale Partnerorganisation gegründet.
Zu Beginn wurde mit einer Wünschelrute erfolgreich nach Wasser gesucht. In 80 m Tiefe wurde so ein Grundwasservorkommen entdeckt, das exzellente Wasserqualität in ausreichender Menge liefert. Mittlerweile wurden bereits der Rohbau des Wasserkiosks und eine Sicherungsmauer rundherum gebaut, um die Anlagen vor Diebstahl zu schützen.
Das Trinkwasser aus der Tiefe wird völlig autonom mit Sonnenenergie vor Ort gefördert und regelmässig bakteriologisch und mikrobiologisch von zertifizierten, unabhängigen Labors getestet. So können pro Tag zwischen 5’000 und 10’000 Liter Qualitätstrinkwasser der gesamten Dorfbevölkerung direkt im Dorf zu einem sehr günstigen Preis (umgerechnet 2-3 Rp./20 l) zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig wird dieser Wasserkiosk dadurch ein zentraler sozialer Treffpunkt, wo die Dorfbewohner wertvolle Informationen erhalten, wie beispielsweise zu Hygiene-Regeln, zum Umgang mit Trinkwasser oder auch zum Anbau von Gemüse. Der Gewinn aus dem Wasserkiosk wird eingesetzt, um den Betrieb und Unterhalt zu gewährleisten. Sobald genügend Geld vorhanden ist, soll mit dem Gewinn in einem anderen Bezirk ein weiterer Wasserkiosk eingerichtet werden.